In dem heutigen Artikel möchte ich mit Ihnen über meine Herzensangelegenheit – der Unternehmensübergabe (den entsprechenden Artikel finden Sie hier) – reden. Für alle, die mich noch nicht kennen. Aus meiner Sicht ist das eigentliche Ziel eines jeden Gründers oder einer jeden Gründerin sein bzw. ihr Unternehmen erfolgreich übergeben zu können. Dies gelingt jedoch nur, wenn sich der Gründer oder die Gründerin systematisch darauf vorbereitet. Der beste Zeitpunkt hierfür ist, meiner Meinung nach, zu Beginn der Gründertätigkeit. Der zweitbeste Zeitpunkt heute. Warum betone ich diesen Punkt so deutlich?
Nach allem, was ich in den Jahren erfahren habe, werden immer noch viel zu viele Unternehmen von Menschen gegründet, die, so sieht es zum Teil aus, besser in einem Angestelltenverhältnis aufgehoben wären. Diese (Not-)Gründungen haben nach meinem Verständnis nicht nur für die Gründer oder Gründerinnen, sondern auch für uns als Gesellschaft gravierende Folgen. Während die Politik sich über sinkende Arbeitslosenzahlen freut, zahlen wir als Steuerzahler den Preis dafür. Nicht nur, dass sich einige unsere Mitmenschen sich in einer Situation, hier als Unternehmer oder Unternehmerin, in welcher sie sich nicht wohlfühlen wiederfinden, sondern, dass die Kosten des Scheiterns dieser Existenzen am Ende über höhere Abgaben auf alle verteilt werden. Dies muss aus meiner Sicht aber nicht der Fall sein. In einem anderen Artikel habe ich etwas ausführlicher über diesen Punkt geschrieben. Wie Sie sehen, nimmt mich dieses Thema mit und ich muss mich beim Schreiben zurücknehmen, um meiner Frustration nicht allzu freien Lauf zu lassen.
Damit für Sie und Ihr Unternehmen die Chancen auf Erfolg verbessert werden, möchte ich Ihnen heute über eine Art Bauanleitung reden. Diese Bauanleitung besteht aus insgesamt 25 Modulen. Jedes dieser Module besteht seinerseits wiederum auf einzelnen Komponenten. Zusammen bilden sie damit die Grundlage für eine erfolgreiche Übergabe.
Diese einzelnen Komponenten finden Sie nach und nach in Form von weiterführenden Artikeln jeweils am Ende der Module verlinkt. Folgen Sie diesen Links, wenn Sie mehr über diese Komponente erfahren wollen.
Modul #1 Start – Ziel
Zu Beginn des Unternehmertums steht für mich nicht nur die Frage, welches Problem ich als Gründer lösen möchte, sondern insbesondere, was mache ich mit meinem Unternehmen, wenn ich damit erfolgreich bin und eines Tages aus dem Unternehmen ausscheiden möchte. Gerade diese letzte Frage wird nach wie vor von vielen aktuellen Unternehmern und Unternehmerinnen nicht beantwortet. Sie riskieren damit, dass ihr Lebenswerk, in welches sie Jahre und Jahrzehnte an Arbeit und Aufopferung gesteckt haben, zerstört wird. Und auch die nachfolgende Generation an Gründern und Gründerinnen stellt sich nicht diese Frage, sondern konzentriert sich lieber auf den Gründungsprozess oder später auch die Skalierung, also das möglichst schnelle Wachsen des eigenen Unternehmens. Beide, bestehende und neugründete Unternehmen benötigen jedoch ein Ziel. Das Ziel heißt für mich nicht Wachstum, sondern morgen noch am Markt bestehen zu können. Sollte dafür Wachstum erforderlich sein, so ist das in Ordnung. Am Markt auch morgen noch bestehen zu können bedeutet, dass das Unternehmen seinen Sinn Lösungen für ein Kundenproblem anbieten zu können auch nachkommen kann. Dieses Versprechen muss aber nicht mit dem Tag enden, an dem der Gründer oder die Gründerin das Unternehmen verlässt. Aus welchen Gründen sie dies auch immer tun. Das heißt, das Unternehmen muss so aufgebaut sein, dass es ohne den Gründer oder die Gründerin auskommt. Hierfür benötigt es drei Voraussetzungen:
- Der Wille zur Übergabe
- Einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin
- Ein Unternehmen, welches übergeben werden kann
Modul #2 Der Wille zählt
Kommen wir direkt ohne Umschweife zur Sache. Welche Gedanken gingen Ihnen durch den Kopf, als Sie die einleitenden Worte und den Abschnitt über das erste Modul gelesen hatten? Stimmten Sie mit mir überein? Sind Sie geschockt? Verärgert? Irritiert? Verunsichert? Lassen Sie es mich wissen und schreiben Sie es mir unten in die Kommentare oder schreiben Sie mir ein E-Mail.
Wenn Sie mir auch im Moment nicht vollkommen zu stimmen, so denke ich das Sie ahnen, dass an meiner Aussage etwas dran sein könnte. Spüren Sie es? Ignorieren Sie dieses Gefühl nicht, sondern gehen Sie bitte diesem nach. Was hat sie schockiert, verärgert, irritiert oder verunsichert? Warum? Was wäre, wenn ich mit meiner Aussage recht hätte? Welche Konsequenzen hätte das für Sie?
Ich möchte Ihnen mit diesen Worten aufzeigen, dass es Ihre Pflicht als Unternehmer oder Unternehmerin ist alles zu tun, damit Ihr Unternehmen möglichst lange am Markt existiert. Damit dies möglich ist, müssen Sie sich auch mit der Zeit nach Ihrem Weggang beschäftigen. Je früher Sie das tun, umso besser für Sie und Ihr Unternehmen. Sie werden sehen, dass dieser Schritt der Übergabe ein Baustein im Gesamtkunstwerk des Unternehmertums ist. Im Gegensatz zu vielen anderen Bausteinen nehmen wir diesen aber nur einmal in die Hand. Wenn Sie sich aber, wie ich Ihnen nahegelegt habe, diesen Baustein bereits zu Beginn Ihrer Reise in die Hand nehmen, dann können Sie diesen so formen, wie Sie wollen. Sie haben damit im Wesentlichen die Kontrolle darüber, wie die Übergabe erfolgt. Wenn Sie diesen Baustein in die Hände nehmen, dann erkennen Sie, dass es sich hierbei um den Schlussstein Ihres Lebenswerkes handelt. Erst wenn Sie diesen setzen, ist es vollendet.
Mehr über diesen Punkt können Sie in den nachstehenden Artikeln erfahren.
Nachfolgeplanung – Warum ich mich mit diesem Thema beschäftige
Warum haben Sie (überhaupt) eine Firma gegründet?
8 Faktoren, die eine Übergabe begünstigen
Von der Fachkraft zum Unternehmer
Modul #3 In die Fußstapfen treten
Erst nach dem Sie sich für die Übergabe Ihres Unternehmens entschieden haben, macht es Sinn, den nächsten Baustein in die Hand zu nehmen. Diesen Baustein gibt es in vielen Farben und Formen. Je nach dem, für welches Modell Sie sich entscheiden, wird am Ende Ihr Lebenswerk eine andere Form annehmen. An dieser Stelle möchte ich nur einen kurzen Blick auf die Modelle werfen.
Weiterführende Informationen finden Sie in dem folgenden Artikel.
5 Übergabestrategien für Ihr Unternehmen
- Familienunternehmen
Die Mehrzahl der Unternehmer oder Unternehmerinnen bevorzugt aus nachvollziehbaren Gründen die Übergabe innerhalb der eigenen Familie. Zu wissen, dass das eigene Unternehmen in der nächsten Generation weiter besteht, hat eine beruhigende Wirkung. Auf der anderen Seite entscheiden sich immer mehr Unternehmer und Unternehmerinnen gegen diesen Weg, da sie ihren Kindern die mit dem Unternehmertum einhergehende Belastung nicht aussetzen wollen. Auch dies ist nachvollziehbar. Wägen Sie in Ruhe ab, welchen Weg Sie gehen wollen. Sollten Sie sich ebenfalls für diese Art der Übergabe entscheiden, gelten für Sie die gleichen Anforderungen wie für die anderen Übergabearten.
Über diesen Punkt habe ich ausführlicher in den folgenden Artikeln geschrieben.
3 Bausteine für ein perfektes Familienunternehmen
Familienunternehmen: Die 5 Etappen der Übergabe
- Mitarbeiter
Eine erste Alternative zur Übergabe innerhalb der Familie ist die Übergabe des eigenen Unternehmens an Ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Rahmen einer Mitarbeiterkapitalbeteiligung. Da sich Ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gut in Ihrem Unternehmen auskennen, bietet diese Variante eine Möglichkeit die Bindung an das Unternehmen zu erhöhen und auf diesem Wege einen geeigneten Kandidaten oder eine geeignete Kandidatin für die Nachfolge zu finden. Zudem stellt dieser Weg ebenfalls sicher, dass Ihr Unternehmen nach Ihrem Ausstieg weiter besteht.
Mehr zum Thema Mitarbeiter finden Sie in diesem Artikel.
Sind Mitarbeiterkapitalbeteiligungen das richtige für mein Unternehmen?
- Finanzinvestor
Eine weitere Alternative ist die Übergabe an einen Finanzinvestor. Dieser wird Ihnen nach eingehender Untersuchung eine entsprechende Summe für Ihr Unternehmen bieten. Diese kann unter Umständen unter der Summe liegen, für die Sie gerne verkaufen möchten. Wie in dem verlinkten Artikel beschrieben, wird die Finanzierung des Kaufs auf Ihr Unternehmen umgelegt und aus den laufenden Einnahmen finanziert. Diese Art der Übergabe hat zusätzlich zur Folge, dass Ihr Unternehmen nach einigen Jahren nicht mehr am Markt als einzelnes Unternehmen existiert, da es weiterverkauft wird.
Eine Übersicht über Investoren finden Sie in diesem Artikel.
Übergabestrategie: Finanzinvestor oder strategischer Investor?
- Strategischer Investor
Dieser Aspekt gilt auch für den strategischen Investor. Dieser wird Ihr Unternehmen als Modul innerhalb seines eignen Unternehmens betrachten und folglich entsprechend integrieren. Je nach Positionierung Ihres Unternehmens wird es nach der Integration nicht mehr als einzelständiges Unternehmen agieren. Die Vorteile eines strategischen Investors gegenüber eines Finanzinvestors liegen in der wahrscheinlich höheren Summe, die Sie für Ihr Unternehmen bekommen.
Jeder dieser Modelle setzt jedoch voraus, dass Sie ein erfolgreiches Unternehmen vorweisen können. Welche Komponenten ein solches Unternehmen aufweist, beschreibe ich im nächsten Modul.
Eine Übersicht über Investoren finden Sie in diesem Artikel.
Übergabestrategie: Finanzinvestor oder strategischer Investor?
Modul #4 Das erfolgreiche Unternehmen
Damit sich ein entsprechender Nachfolger oder Nachfolgerin finden lässt, ist es zwingend erforderlich, dass Sie ein erfolgreiches Unternehmen haben. Aber was zeichnet ein erfolgreiches Unternehmen aus? Ein erfolgreiches Unternehmen schafft es, regelmäßig potenzielle Kunden auf sich aufmerksam zu machen, indem es ein attraktives Lösungsversprechen anbietet. Ein erfolgreiches Unternehmen schafft es diese potenziellen Kunden in Kunden und später in Stammkunden zu überführen, indem es das angebotene Lösungsversprechen umsetzt und entsprechend den Erwartungen erfüllt. Damit diese Erwartungen erfüllt werden können, sind insgesamt 10 Komponenten erforderlich.
- Lösungsversprechen (Value Proposition)
- Erfüllungsmaschine (Customer Fulfillment)
- Werbetrommel (Marketing)
- Überzeugungstäter (Sales)
- Geldmaschine (Geldallokation)
- Steuerung (Management)
- Führung (Leadership)
- Innovation
- Governance
- Systeme
Diese Komponenten möchte ich im Folgenden einzeln kurz mit Ihnen durchgehen. Bevor wir dies tun, müssen wir uns jedoch zunächst um die eigentliche Person kümmern, die im Mittelpunkt all unseres Handelns steht.
Weiterführende Informationen finden sie in diesem Artikel.
Warum Sie (noch) kein profitables Unternehmen haben
Modul #5 Der Hauptcharakter betritt die Bühne
Hierbei handelt es sich um Ihren Kunden. Aber wer ist Ihr Kunde? Und wer nicht? Viele stellen sich leider nur die erste, nicht aber die zweite Frage? Erst durch die Beantwortung beider Fragen finden Sie heraus, was der Engpass (Problem) Ihres Kunden ist. Wenn Sie diesen Engpass gefunden haben, können Sie sich und Ihr Lösungsversprechen entsprechend positionieren.
Mehr Informationen über den Umgang mit Ihren Kunden finden Sie in dem nachstehenden Artikel.
Zielgruppenanalyse: Wie Sie Ihre Position in Ihrer Branche verbessern können
Modul #6 Lösungsversprechen
Das Lösungsversprechen ist direkt mit Ihrer Art und Weise als Unternehmer oder Unternehmerin verbunden. Es spiegelt Ihre Art zu denken und zu handeln wieder. Es erfordert jedoch, dass Sie sich immer wieder auf den Kunden und seinen Engpass zurückbesinnen. Ihr Lösungsversprechen berücksichtigt dabei aktuelle und zukünftige Entwicklungen nicht nur im Bereich der Technik, sondern auch innerhalbe der Gesellschaft. Nur hierdurch stellen Sie sicher, dass Sie Ihr Unternehmen entsprechend navigieren können.
Die nachfolgenden Artikel führen diesen Punkt weiter aus.
Wettbewerbsstrategie: Wie Sie für Ihre Kunden sichtbarer werden
Die 3 Hauptbestandteile Ihres Lösungsversprechens: Produktion, Lierferung und Kundenservice
Modul #7 Erfüllungsmaschine
Sind der Engpass der Zielgruppe und das Lösungsversprechen bekannt, so benötigen Sie eine reibungslos funktionierende Erfüllungsmaschine. Diese besteht aus drei Komponenten.
- Produktion
- Lieferung
- Kundenservice
Das Zusammenspiel, das heißt, die Kommunikation zwischen diesen drei Komponenten ist wichtig. Denn nur, wenn alle drei Komponenten aufeinander abgestimmt sind, können Sie Ihr Lösungsversprechen einlösen.
Was ich im Detail unter einem Lösungsversprechen verstehe, erfahren Sie in diesem Artikel.
Die 3 Hauptbestandteile Ihres Lösungsversprechens: Produktion, Lieferung und Kundenservice
Modul #8 Werbetrommel
Haben Sie eine rundlaufende Erfüllungsmaschine, dann können Sie damit beginnen die Werbetrommel zu rühren. Beginnen Sie bereits zu einem früheren Zeitpunkt in Marketing zu investieren, laufen Sie Gefahr, dass Sie Ihr Lösungsversprechen nicht immer einhalten können. Sie könnten geneigt sein zu denken, dass dies am Anfang keine große Rolle spielt. Nach meinem Verständnis legen Sie aber gerade zu Beginn des Unternehmens den Grundstein für später. Zudem sollten Sie immer im Hinterkopf behalten, dass ein unzufriedener Kunde Ihnen seinen Frust nicht mitteilt. Seinerseits aber bis zu 11 weiteren Personen aus seinem oder ihrem Bekanntenkreis erzählt. Sie verlieren damit nicht nur einen Kunden, sondern 12! Wie Sie am besten die Werbetrommel rühren ist Gegenstand eines anderen Artikels.
Modul #9 Überzeugungstäter
Werden nun aufgrund Ihrer Werbemaßnahmen potenzielle Kunden auf Ihr Unternehmen aufmerksam und sprechen Sie auf Ihr Lösungsversprechen an, dann ist es Ihre Aufgabe, diesen potenziellen Kunden davon zu überzeugen. Dies tun Sie jedoch nicht, indem Sie die Produkteigenschaften aufzählen, sondern wie Ihr Lösungsversprechen dem potenziellen Kunden dabei hilft seinen Engpass (Problem) zu lösen. Bieten Sie ihm oder ihr neben der angefragten Lösung zusätzlich weitere Optionen an. Hierdurch machen Sie dem potenziellen Kunden oder der potenziellen Kundin auf zusätzliche Aspekte seines oder ihres Engpasses aufmerksam und zeigen ihm oder ihr wie Sie diese lösen würden.
Überzeugungstäter oder -täterin zu sein bedeutet auch, dass Sie zuhören können. Nur, wenn Sie Ihren Kunden zuhören, können Sie Ihr Lösungsversprechen auch weiterentwickeln.
Mehr Informationen zum Thema Vertrieb habe ich Ihnen in diesem Artikel zusammengefasst.
4 Faktoren die Ihren Vertriebserfolg beeinflussen
Modul #10 Geldmaschine
Konnten Sie die potenziellen Kunden von Ihrem Lösungsversprechen überzeugen, so werden diese Ihnen dafür Geld überweisen. Ihre Aufgabe ist es nun, wie Sie dieses Geld nun wieder einsetzen. Es geht folglich um Geldallokation. Damit ist gemeint, in welche der Module müssen Sie wie viel und wann investieren, damit Ihre Erfüllungsmaschine weiterhin reibungslos funktioniert. Sie stellen sich zusätzlich die Frage, wie viel Gewinn benötigen wir, um morgen noch am Markt bestehen zu können.
Damit Sie mehr über diesen wichtigen Punkt erfahren können, habe ich Ihnen einige meiner Artikel an dieser Stelle verlinkt.
Wie sichere ich die Zahlungsfähigkeit (Liquidität) meines Unternehmens?
Mehr Liquidität durch logisches Denken und Handeln|Working-Capital-Management Teil 1
Die wichtigsten Aufgaben eines Geschäftsführers/einer Geschäftsführerin sind …
Warum Sie (noch) kein profitables Unternehmen haben
Modul #11 Steuerung
Damit jedes Modul an seinem richtigen Platz steht und reibungslos funktioniert, benötigen Sie ein Steuerungssystem. Dieses betrachtet sowohl Ihre Erfüllungsmaschine nach innen als auch nach außen. Die Betrachtung nach innen erfolgt über das Operative Management. Dieses steuert jede Komponente im Alltag. Damit diese Aktivitäten nicht mit den langfristigen Zielen kollidieren, erfolgt ein Abgleich durch das Strategische Management (#12). Dieses greift für den Abgleich auf das Modul Governance (#14) zu und bringt Innenwelt und Außenwelt in Einklang.
Wenn Sie mehr in dieses Thema eintauchen wollen, dann finden Sie hier eine Auswahl an Artikeln.
Organigramm: Grundlagen, Kritik, Lösung, Erstellung
Von der Kennzahl zum integrierten Managementsystem
Strategische Frühaufklärung: Die unternehmerische Wettervorhersage
Modul #12 Führung
Neben der Steuerung benötigen Sie auch ein Modul, welches Ihnen die Richtung vorgibt. Stephen Covey definierte Management und Leadership wie folgt: „Management is efficiency in climbing the ladder of success; leadership determines whether the ladder is leaning against the right wall.” Auf Deutsch: „Management ist die Effizienz, wenn es darum geht, die Erfolgsleiter zu erklimmen. Führung stellt sicher, dass die Erfolgsleiter auch an der richtigen Wand steht.“
Damit beide, operatives und strategisches Management wissen wohin die Reise geht, ist es erforderlich, dass Sie sich über die Vision und Mission Ihres Unternehmens Gedanken machen. Dabei beschreibt die Vision einen zukünftigen Zustand, welcher durch die Mission erreicht werden soll. Das heißt, eine Mission beschreibt den eigentlichen Unternehmenszweck. Während die Vision einen Wunschzustand in der Zukunft beschreibt.
Modul #13 Survival of the fittest
Damit Sie auch morgen noch am Markt bestehen können, müssen Sie einen Teil des Ihnen zur Verfügung stehenden Geldes einerseits in die Verbesserung Ihres Lösungsversprechens steckend und andererseits in zukünftige neue Lösungsversprechen. Das heißt, Sie investieren in zukünftige Erfolgspotenziale, die Ihnen dabei helfen in der Zukunft den Engpass Ihrer Kunden weiterhin lösen zu können. Damit einhergehend ist auch verbunden, dass Sie aus Ihren Erfahrungen lernen und dieses Wissen dokumentieren und diese weitergeben. Ihr Unternehmen muss zu einem lernenden Unternehmen werden. Nur der oder die angepassteste wird morgen noch am Markt bestehen können.
Mehr zu diesem Thema habe ich in den folgenden Artikeln zusammengefasst.
Innovation: Der Angepassteste gewinnt und nicht der Stärkste
Wettbewerbsstrategie: Wie Sie für Ihre Kunden sichtbarer werden
Ist Ihr Unternehmen zukunftssicher?
Modul #14 Governance
Wie unter dem Modul Steuerung (#11) und Führung (#12) schon angedeutet, benötigen Sie einen Kompass, welcher Ihnen den Weg zeigt. Dieser Kompass orientiert sich hierbei an Ihren persönlichen Werten. Idealerweise stimmen diese Werte mit denen Ihrer Mitarbeiter und Kunden überein. Dies bedeutet, dass Sie Ihre Werte regelmäßig über Ihre Werbetrommel andern mitteilen.
Der Modul Governance definiert damit den Rahmen, in welchem sämtliche Aktivitäten innerhalb des Unternehmens erfolgen und wie die Interaktion mit der Außenwelt erfolgt. Er berücksichtigt dabei die Regel guter Unternehmensführung vor allem auch im Hinblick auf ethische und soziale Fragen.
In der heutigen Zeit kann es sich kein Unternehmer oder Unternehmerin erlauben die Themen Sozial und Umwelt Außeracht zu lassen.
Erfahren Sie mehr zu diesem Thema in meinem Artikel
7 Bereiche, in die Sie mehr investieren sollten, um Ihr Unternehmen besser zu schützen
Modul #15 System of systems
Jedes Modul kann und sollte als System (Prozess) verstanden und ausgelegt sein. Das heißt, ein erfolgreiches Unternehmen besteht aus einem Gesamtsystem, welches aus vielen Teilsystemen zusammengesetzt ist. Nur, wenn jedes Teilsystem zuverlässig funktioniert ist das Unternehmen auf lange Sicht erfolgreich. Für Sie bedeutet dies, dass Sie sämtliche Prozesse zunächst dokumentieren, sich von deren Funktion regelmäßig überzeugen und diese Prozesse auch bei Bedarf anpassen. Am Ende besitzen Sie eine Bauanleitung (Betriebshandbuch) für Ihr Unternehmen. Dieses Betriebshandbuch ermöglicht es Sie nun, Ihre Mitarbeiter und Führungskräfte entsprechend zu schulen und weiterzubilden. Dieses Betriebshandbuch gibt demjenigen oder derjenigen, an den/die Sie Ihr Unternehmen übergeben, eine Vorstellung davon, wie Ihr Unternehmen im Detail funktioniert und wie zuverlässig Sie Ihr Lösungsversprechen einlösen können. Es besitzt damit eine Art Versicherungsfunktion.
Dieses wichtige Kapitel habe ich in dem folgenden Artikel weiter ausgeführt.
Der Zusammenhang zwischen Business Model Generation, Geschäftsprozessen und Prozessmanagement
Modul #16 Erschaffung
Das Erschaffen oder herstellen Ihres Lösungsversprechen ist, der Dreh- und Angelpunkt Ihres Unternehmens. Nach Beer gibt es nur zwei Arten von Unternehmen – Produktionsunternehmen und Dienstleistungsunternehmen. Sämtliche anderen Bereiche eines Unternehmens dienen als Unterstützungseinheiten. Beginnen Sie damit, den Prozess der Herstellung so detailliert wie möglich zu beschreiben. Welche einzelnen Schritte sind für die Herstellung erforderlich? Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein? Welche Informationen werden benötigt? Wie hoch ist Ihre maximale Produktionskapazität? Die Beantwortung all dieser und weiterer Fragen gibt Ihnen ein Bild, in welchem Umfang Sie Ihr Lösungsversprechen einhalten können.
Modul #17 Lieferung
Haben sich Kunden für Ihr Lösungsversprechen entschieden und Sie als Unternehmer oder Unternehmerin können es auch herstellen, dann ist der nächste Schritt, der, dass Sie Ihr Lösungsversprechen an Ihre Kunden auch ausliefern. Welchen Weg Sie für die Auslieferung nehmen, bestimmt letztlich das Verhältnis zwischen Ihnen und Ihren Kunden. Der von Ihnen gewählte (Haupt-)Weg sollte daher mit Ihren Werten übereinstimmen.
Modul #18 Betreuung
Nach dem Ihr Lösungsversprechen ausgeliefert wurde, ist es an der Zeit, dass Sie sich mit Ihren Kunden in Verbindung setzen. Betreuen Sie diese nicht nur auf dem Weg vor und während dem Kauf, sondern auch danach. Begleiten Sie sie bei der Anwendung Ihres Lösungsversprechen und stellen Sie sicher, dass der Kunde oder die Kundin das versprochene Ergebnis auch erzielt.
Modul #19 Partnerschaften
Damit Sie Ihr Lösungsversprechen halten können, sind Sie auf andere Unternehmer und Unternehmerinnen angewiesen. Wie Sie mit diesen umgehen, bestimmt die Zuverlässigkeit, mit der Sie Ihr Lösungsversprechen einlösen können. Seien Sie daran interessiert, langfristige Beziehungen zu anderen Unternehmen einzugehen. Kommunizieren Sie, welche Voraussetzungen hierfür erforderlich sind. Tun Sie alles, damit die Zusammenarbeit immer besser wird. Das heißt, helfen Sie den anderen Unternehmen, besser in der Erfüllung deren Lösungsversprechen zu werden. Indem Sie dies tun, werden Sie es selbst immer besser können.
Modul #20 Der Quarterback
Ohne Ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen werden Sie kein erfolgreiches Unternehmen aufbauen und halten können. Denn es sind Ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, welche tagtäglich mit Ihren Kunden und Partnern kommunizieren. Dieser Aspekt wird meiner Meinung nach oft vergessen oder schlimmer noch ignoriert. Der Kunde kauft nicht bei einer Firma, er oder sie kauft bei einer Person. Das heißt, Sie sind in einem, auf Neudeutsch gesagt People-to-People Business. Sie haben es immer mit Menschen zu tun. Es gibt folglich kein B2B und B2C – mit Ausnahme im rechtlichen Kontext. Damit Sie die richtigen Mitarbeiter finden ist, wie unter dem Modulen Werbetrommel (#8) und Governance (#14) bereits erwähnt, es erforderlich, dass Sie immer und immer wieder Ihre Werte, für die Sie und Ihr Unternehmen stehen nach außen kommunizieren. Sie stellen damit sicher, dass sich hauptsächlich nur Menschen bei Ihnen bewerben, welche sich mit Ihren Werten identifizieren können. Dies bedeutet auch, dass Sie beim Einstellungsprozess einen Abgleich zwischen Ihren Werten und den Werten der einzustellenden Person vornehmen müssen. Wissen können Sie ohne Weiteres vermitteln, sofern die betreffende Person bereit ist, zu lernen. Aber eine Änderung der inneren Werte ist von außen nur schwer möglich. Das heißt, nicht, dass Sie keinen Blick auf den bisherigen Lebensweg und die gesammelten Erfahrungen werfen sollten. Nutzen Sie diese aber nicht dazu, diese abzufragen, sondern die dahinterliegenden Werte aufzudecken.
Mehr zum Thema Mitarbeiter finden Sie in diesem Artikel.
5 Gründe, warum Ihre Mitarbeiter nicht effizienter sind
Modul #21 Die letzte Reise beginnt
Wenn Sie sämtliche bisher besprochenen Module erfolgreich eingesetzt haben, haben Sie mit ziemlicher Sicherheit ein erfolgreiches Unternehmen aufgebaut. Wenn dem so ist, können wir nun die letzten Module legen und Ihr Lebenswerk zu vollenden.
Zu Beginn hatten wir uns mit dem Modul Der Wille zählt (#2) auseinandergesetzt. Nach dem Sie sich dazu entschieden hatten, eine Übergabe anzustreben, ist nun der Zeitpunkt gekommen nach Interessenten umzusehen. Sollten Sie sich für eine Übergabe innerhalb der Familie oder an die Mitarbeiter entschieden haben, ist der Zeitpunkt dafür etwas verschieden zu den beiden anderen Nachfolgevarianten (Finanzinvestor und strategischer Investor). In den beiden ersten Fällen werden Sie Stück für Stück die Übergabe einleiten bzw. die Voraussetzungen dafür schaffen. In den beiden letzten Fällen werden Sie erst, nach dem Sie ein erfolgreiches Unternehmen aufgebaut haben, sich nach einem entsprechenden Investor umsehen.
Wenn Sie sich mehr über diesen Punkt informieren wollen, dann empfehlen ich Ihnen die folgenden Artikel.
Die Beratungsindustrie wird ihren Ruf gerecht!
10 Fragen an den Berater jeglicher Art, bevor Sie in anheuern
Modul #22 Weggabelung
Ab einem gewissen Punkt werden Sie sich für einen Investor oder einen Nachfolger/in innerhalb der Familie oder der Mitarbeiter/innen entscheiden müssen. Im Falle eines Investors haben Sie sich im Laufe der Zeit mit dem Wert Ihres Unternehmens beschäftigt und eine Summe gedanklich (besser schriftlich) notiert. Stimmen beide Werte überein, so stehen einer Übergabe nur noch die Formalitäten im Wege. Auch im Falle der Mitarbeiter werden Sie sich Gedanken bezüglich einer Summe machen müssen, für die Sie Ihr Unternehmen an diese übergeben. Im Falle eines Familienmitgliedes sollten Sie sich ebenfalls Gedanken über Ihre finanzielle Zukunft machen. Das heißt, wie wollen Sie Ihre zukünftigen Ausgaben bestreiten? Es kann allerdings auch sein, dass Sie im Falle einer Übergabe innerhalb der Familie auf einen finanziellen Ausgleich verzichten, da Sie aufgrund Ihres erfolgreichen Unternehmens ein ausreichendes finanzielles Polster geschaffen haben.
Die Entscheidung für einen oder gegeneinen Nachfolgetyp wird insbesondere von Ihren persönlichen Werten beeinflusst. Sie werden sich folglich nur für jemanden entscheiden, dessen Werte, mit denen der Ihrigen übereinstimmt.
Modul #23 Endspurt
Ist die Entscheidung gefallen, so beginnt der Endspurt. Wobei mit Endspurt mehr die Etappe, als der Zeitraum gemeint ist. Denn, je nach Übergabevariante werden Sie sich mit etlichen Formalitäten auseinandersetzen müssen. In dem Fall der Investoren steht Ihnen zusätzlich eine Überprüfung Ihres Unternehmens ins Haus. Dieser Prozess kann sich über einige Monate hinziehen. Wie in meinem Artikel über die 12 typische Fehler die (fast) jeder beim Verkauf des eigenen Unternehmens macht geschrieben habe, sollten Sie den Prozess der Übergabe nicht selbst leiten, sondern an eine erfahrene Person übertragen. Idealerweise hat diese den Übergabeprozess selbst bereits durchlaufen.
In diesem Abschnitt sollten Sie auch einen Abgleich zwischen Ihrem persönlichen Wertesystem und dem Wertesystem des Nachfolgers bzw. der Nachfolgerin vornehmen. Nur so stellen Sie sicher, dass Sie sich am Ende des Prozesses zu frieden sind.
Modul #24 Ankunft am Ziel
Sämtliche Formalitäten sind erledigt, der Nachfolger oder die Nachfolgerin steht in den Startlöchern und das Geld wurde überwiesen und befindet sich auf Ihrem Konto. Sie sind einen langen Weg gegangen, um Ihr Lebenswerk aufzubauen und zu übergeben. Sie stehen unmittelbar vor der Ziellinie. Diese wird weder mit der Unterschrift noch mit der Überweisung des Betrags überschritten, sondern erst wenn Sie in Ihrem neuen Lebensabschnitt angekommen sind.
Modul #25 The Day After
Dieser Tag ist eigentlich kein Tag, sondern ein Zeitraum im welchem Sie sich mit der neuen Situation arrangieren. Die Übergabe Ihres Unternehmens ist folglich erst dann abgeschlossen, wenn die Last, welche Sie all die Jahre gespürt haben, von Ihnen abgefallen ist. Wenn Sie ganz in Ihrem neuen Lebensabschnitt angekommen sind und aufgehen. Sie haben etwas, womit Sie sich nicht nur beschäftigen, sondern mit dem gleichen Elan begeistern können. Wann Sie diesen Punkt erreichen ist von Person zu Person unterschiedlich. Je eher Sie sich jedoch mit dem Thema der Übergabe beschäftigt haben, desto leichter und damit eher werden Sie diesen Punkt erreichen und den Schlussstein legen können.
Fazit
Eine Unternehmensübergabe benötigt die Erfüllung dreier Voraussetzungen:
- Den Willen zur Übergabe
- Einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin
- Ein Unternehmen, welches übergeben werden kann
Jede dieser drei Voraussetzungen kann durch die Umsetzung einzelner Schritte erfüllt werden. Jeder dieser Schritte benötigt die volle Aufmerksamkeit von Ihnen als Unternehmer oder Unternehmerin. Denn nur die Summe aller erfolgreich umgesetzter Schritte führt letztlich zu einer erfolgreichen Unternehmensübergabe.
Wenn Sie mir bis hierher gefolgt sind, möchte ich mich bei Ihnen bedanken. Ich hoffe, ich konnte Ihnen anhand dieses Artikels zeigen, dass eine Übergabe ebenfalls nur ein Prozess ist, welcher Schritt für Schritt umgesetzt werden kann. Sollten Sie Fragen zu einem oder mehrerer Module haben, so lassen Sie es mich wissen. Sie können mir dies hierzu entweder unten in die Kommentare schreiben oder über das Kontaktformular eine E-Mail zu kommen lassen.
Ein Gedanke zu “Unternehmensübergabe: Bausteine für den Erfolg”
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